Gestatten, Reflekti!

Wer redet mehr mit Dir: Der innere Kritiker oder der innere Antreiber?

Oder anders: Was würdest Du gerne innerlich hören – und wer könnte das sagen?

Vielleicht redet da auch etwas in Dir, das Du gar nicht hören möchtest, weil es zu traurig ist – oder zu wunderbar?

Jemand, der bei Selbstgesprächen ziemlich gut unterstützen kann, ist das innere Reflekti. Das steht genau in der Mitte zwischen harscher Kritik und Beweihräucherung, zwischen Bremsen und Antreiben, zwischen zu traurig und zu wunderbar.

Das Reflekti ist weder männlich noch weiblich, sondern einfach da. Es breitet seine Ärmchen aus und nimmt alles auf, was es zu bedenken gibt.

Wenn das Reflekti spricht, bist Du in Deiner Mitte.

Stell Dir vor, Du stelltest morgen früh eine Blume auf den Tisch, nähmst drei Blatt Papier und schriebest diese voll, mit Worten, die Dein inneres Reflekti Dir in Kopf und Herz flüstert.

Du wüsstest mit Sicherheit sofort, wann der innere Kritiker dazwischenquakt, der Antreiber das Maul aufreißt, Mutter und Vater zu hören sind oder anderes über viele Jahres Gelerntes Dir in die Zeilen grätschen möchte.

Das innere Reflekti drängelt sich nicht vor. Es ist unverlierbar da und wartet im Falle des Falles auch weiter geduldig darauf, dass Du das Gespräch mit Dir selbst beginnst.

Morgen ist wieder Gelegenheit. Das Blümchen steht noch auf dem Tisch, Papier ist geduldig – und was das innere Reflekti von sich gibt, ist für niemand anderen bestimmt als für Dich allein.