Im Pulse der Zeit setzen lautet das Motto des Seelenfutterkalenders 2023. Wer mag, kann auch lesen: Impulse der Zeit setzen. Was zu setzen sei, ist deutlich sichtbar, und so beginnt das Jahr denn auch mit dem A & O des eigentlich gemeinten Miteinanders auf Erden: Liebhaben. Deutschlehrer:innen mögen bitte über die unmögliche Trennung des Wortes hinwegsehen – drei mal drei Buchstaben waren einfach zu verlockend.
Der Februar, die klassische Faschingszeit, lädt dazu ein, ein Faible für schräge Vögel zu haben. Mit Blick auf den 24. Februar 2022, an dem der Krieg gegen die Ukraine begann, ist diese Zeichnung vielleicht gewagt. Doch ist ein schräger Vogel nicht auch, wer Frieden überall auf der Welt für möglich hält, obwohl es gar nicht danach aussieht? Was das anbelangt, kann es gar nicht genug dieser schrägen Wesen geben.
Der Frühling naht. Das Leben als Geschenk anschauen passt zu all dem Grün, das im März in unseren Breitengraden für gewöhnlich aus dem Boden sprießt. So wie mancher Rasen, manche Wiese im August 2022 aussieht, mag man das kaum glauben. Wir werden sehen, und die Schleife ist ja schon mal dunkelwasserblau.
So geht es weiter im April, der macht, was er will, und schöner Regen wäre ein Segen. Im Mai heißt es dann, auf Sonnenwolken unterwegs zu sein, gefolgt vom Juni, in dem von irgendwoher – vermutlich vom Dahinter der Zeit – zahlreiche Zusagen kommen und vom Kätzlein bestätigt werden: Du bist geliebt, du bist schön, du bist wunderbar, du bist willkommen, du bist wichtig, du bist richtig, du bist tadaa! (Für mehr Aussagen dieser Art war leider kein Platz.)
Dann folgt der Sommer, in dem es das Klare zu genießen gilt. Nein, nicht „den Klaren“, den man runterkippt, um zu vergessen. Sondern das Klare, das manchmal zu suchen ist und das sich manchmal von selbst zeigt. Wie ein lieber Scholli, der im August erfrischend herangefahren kommt. So heißt es ja: „Mein lieber Scholli!“ Tja, den kann jede:r gut gebrauchen, allein schon wegen der von einer zur anderen Seite fliegenden Wohlfühlherzchen.
Im September, wenn sich der Sommer neigt, tut es gut, sich in ebenso guten Gedanken bergen zu können. Rund 60.000 Gedanken denkt der Mensch am Tag. Zeit, sich zu überlegen, wie viele davon „gut“ sind, hilfreich, weiterbringend, ein weites Zelt zum Sinnieren. Dann kommt der Oktober. Noch bevor sich herbstlicher Trübsinn einstellen kann, ist der haitere Haifisch schon zur Stelle und bewacht nicht mehr den Schlüssel zu Schatzkisten, sondern zeigt sich erfreut, dass endlich jemand vorbeikommt. „Verbreitern“ ist übrigens kein Schreibfehler, sondern: wenn schon Haiterkeit, dann eine ordentliche Menge davon, bitte.
Geerdete Leichtigkeit, ausgerechnet im trüben November. Nun ja, vielleicht wird er dann gar nicht so trübe? Im Dezember dann Wunder willkommen heißen. Wie schön, wenn da Licht aus dem Dunkel tritt, einfach so, für Dich.
Der Seelenfutterkalender 2023 kann ab sofort vorbestellt werden. Er ist wieder 14,8 x 14,8 cm groß, trägt die ISBN 978-3-9824437-5-1 und kostet wie im vergangenen Jahr 8,95 €.