Die Seele kennt den Weg. Allerdings fühlt sich das Leben manchmal so an, als wenn dem nicht so wäre.
Da tauchen Abgründe auf. Unüberwindbare Schluchten, Sümpfe und Morast. Steinige Pfade, karge Hochebenen und Wüsten. Das soll ein Weg sein? Oder auch: Wo, bitte, ist hier ein Weg?
Dazu lauern links und rechts Gefahren, gefährliche Tiere zum Beispiel, vor allem in der Nacht, wenn man sich ausruhen möchte, unter dem sternklaren Himmel oder unter einer Plane, weil es aus allen Eimern schüttet. Auch flüstert und wispert es hier und da aus dem Dickicht: Geh hier entlang, geh dort entlang.
Trotzdem immer weiterzugehen, Fuß vor Fuß zu setzen, fordert viel von uns. Vielleicht bleiben wir ein paar Tage an einem Platz. Aus Erschöpfung. Oder zum Nachdenken, weil der Weg sich teilt, der kleine Pfad links oder rechts vielversprechender erscheint als der breitere, befestigte Klettersteig. Eventuell kommt jemand vorbei, mit dem oder der wir ein Stück gemeinsam weitergehen können. Oder es ist ratsamer, alleine unterwegs zu sein. Manchmal bleiben wir auch einfach länger dort, wo wir nicht weiter wissen, bauen eine Hütte im Verborgenen, wo uns niemand finden kann.
Doch dieser Text handelt nicht von der Hüttenzeit. Sondern vom Unterwegssein, die Frage stellend: Wozu das alles und – kann das nicht ein b i s s c h e n einfacher gehen?
Ja, das kann es.
Dafür ist entscheidend, welchen Blick wir auf das haben, was uns begegnet. Denn sehen wir nur die Schlucht – oder auch ihr eventuell verborgenes Ende?
Bleiben wir am Abgrund stehen, gebannt von der Tiefe und weil wir denken, da nach unten muss es weitergehen – oder wagen wir die Entscheidung, links oder rechts eine ganz andere Richtung einzuschlagen?
Nehmen wir es weiter hin, über Steine zu stolpern – statt auf dem weicheren Gras zu gehen und unvermutet auf eine Quelle zu treffen?
Um den Blick zu verändern, genügt ein ergänzender Satz zum ersten: Der Weg der Seele folgt dem höchsten Wohlgefühl.
Denn es ist mitnichten so, dass ein Weg schwer sein muss, abgründig oder gefährlich. Er führt auch nicht durch einen gefährlichen Märchenwald, in dem Abenteuer zu bestehen wären. Bislang war das Leben vielleicht so. Doch das haben wir hinter uns, die wir da durchs Gelände stolpern. Das war so beschwerlich, bevor wir überrascht festgestellt haben, dass wir tatsächlich selbst entscheiden können, wohin wir unsere Füße setzen.
Vorher folgten wir nur einem GPS-Programm, das andere meist unwissentlich und in bester Absicht für uns eingestellt hatten.
Unser innerer Kompass weiß jedoch um ganz anderes Gelände, das uns geradewegs zurück zu uns selbst führt.
Auf diesem Weg abseits ausgetretener Pfade können wir mit Lebenskunst für alle dann auch ganz einfach unsere Seelenanteile einsammeln, die wir verloren hatten. Wir finden sie, weil wir die Richtung ändern. Wir erkennen sie, weil sich mit dem Richtungswechsel der Blick verändert auf das, was war und was ist.
Wer seine Seelenanteile einsammeln möchte und dafür Begleitung möchte: Kann täglich losegehen :- Übrigens: Auch Unternehmen haben Seelen …
Eure Ulriqe